Dresden

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Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 30. Oktober 2013

Bilanz des Berufsberatungsjahres 2012/2013: Etwas schwächer als in den Vorjahren


Nürnberg
Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) ist es schwieriger geworden, einen erfolgreichen Ausgleich am Ausbildungsmarkt herbeizuführen.

Die Situation am Ausbildungsmarkt in Deutschland entwickelte sich 2012/2013 daher ungünstiger als in den beiden Vorjahren.
Entsprechend fiel die Bilanz des BA-Vorstands Raimund Becker aus: „Es ist schwieriger geworden, Bewerber und Ausbildungsstellen zusammenzubringen. Dies sehen wir sowohl berufsfachlich und qualifikatorisch wie auch regional.“

Von Oktober 2012 bis September 2013 wurden dem Arbeitgeberservice der BA insgesamt 504.500 Ausbildungsstellen gemeldet, etwas weniger als im Vorjahr (-12.600). Der Rückgang zeigt sich sowohl bei den betrieblichen wie bei den außerbetrieblichen Berufsausbildungsstellen. Von Seiten der Betriebe wurden 472.300 Stellen bei den Agenturen und gemeinsamen Einrichtungen gemeldet. Das waren 6.300 weniger Ausbildungsplatzangebote als im Vorjahr. Im langjährigen Vergleich liegt die Zahl betrieblicher Angebote weiter auf hohem Niveau. Das Minus bei den außerbetrieblichen Stellen fällt deutlich stärker aus. Hier sind mit 32.300 Stellenmeldungen 6.200 weniger außerbetriebliche Angebote zu verzeichnen als im Vorjahreszeitraum. Damit wurde auf die in den letzten Jahren verbesserte Marktlage und die demografische Entwicklung reagiert. Gleichwohl haben Marktersatzmaßnahmen für benachteiligte Jugendliche nach wie vor eine wichtige Funktion.
Von Oktober 2012 bis September 2013 haben insgesamt 561.200 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer Lehrstelle eingeschaltet. Das waren ähnlich viele wie im Vorjahreszeitraum (-600). Dass die Bewerberzahl trotz demografisch kleiner werdender Altersjahrgänge konstant geblieben ist, geht vor allem auf mehr Bewerber zurück, die im aktuellen Jahr die Schule verlassen haben (+2.900). Hier spielen insbesondere auch die doppelten Abiturjahrgänge in Nordrhein-Westfalen und Teilen Hessens eine Rolle. Darüber hinaus ist die Zahl der Bewerber, die bereits im letzten oder vorletzten Jahr als Bewerber gemeldet waren, etwas höher als vor einem Jahr (+2.100). Dies steht im Zusammenhang mit den doppelten Abiturjahrgängen des Jahres 2012. So war im letzten Jahr sowohl die Bewerberzahl als auch die Zahl der unversorgten Bewerber angestiegen. In Folge dessen sind in diesem Jahr mehr Bewerber aus dem Vorjahr auf der Suche nach einem Ausbildun gsplatz. Ein weiterer Grund für den leichten Anstieg ist, dass etwas mehr Jugendliche, die im letzten Jahr bereits eine Ausbildung begonnen hatten, in diesem Jahr erneut auf der Suche sind. Ursache hierfür ist, dass sie entweder ihre Ausbildung bereits abgebrochen haben oder aber einen Wechsel des Ausbildungsberufs oder des Ausbildungsbetriebes mit Hilfe der Bundesagentur für Arbeit anstreben.
Bis Ende des Beratungsjahres am 30. September 2013 gelang es nicht allen Bewerbern, einen Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig blieben auch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Gründe liegen in erster Linie darin, dass das Angebot und die Nachfrage in berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht differieren.
Am Ende des Berufsberatungsjahres waren bei Agenturen und Jobcentern 21.000 Bewerber noch unversorgt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Anstieg von 5.400. Damit blieben deutschlandweit 3,7 Prozent der gemeldeten Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot.
Der Anteil der Bewerber, die in eine Ausbildung eingemündet oder darin verblieben sind, lag mit 52 Prozent leicht unter dem Niveau des Vorjahres. 17 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren (Berufs-)Schulbesuch oder ein Studium und vier Prozent für eine weitere Qualifizierung (zum Beispiel eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine Einstiegsqualifizierung) entschieden. Weitere fünf Prozent haben eine Arbeit aufgenommen.
33.500 Ausbildungsstellen waren Ende September noch unbesetzt. Die Zahl fiel damit ähnlich aus wie im Vorjahr (+ 300).
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen übersteigt damit die Zahl der noch unversorgten Bewerber um 12.500. Damit ergibt sich das sechste Jahr in Folge am Ende des Beratungsjahres ein Stellenüberhang, der aber kleiner ausfällt als in den letzten beiden Jahren (2012: 17.600; 2011: 18.300).
Das Ende des Berufsberatungsjahres bedeutet nicht das Ende der Vermittlungsaktivitäten. Vielmehr melden sich auch jetzt noch Jugendliche, die z. B. keinen Studienplatz erhalten haben oder eine Ausbildung oder weiterführende Schule abbrechen und nun ab sofort noch eine duale Berufsausbildung anstreben. Gleichzeitig melden auch Betriebe noch freie Ausbildungsstellen für das bereits begonnene Ausbildungsjahr.
Mit den Ende September noch unbesetzten Ausbildungsplätzen, den noch freien Stellen für Einstiegsqualifizierungen, außerbetrieblichen Ausbildungsplätzen und ggf. Berufsvorbereitungsmaßnahmen stehen genügend Angebote zur Verfügung, um allen ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen einen Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen.

Weitergehende statistische Informationen finden Sie im Internet unter: Statistik Arbeitsagentur

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