Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Leipzig e.V.
Anlage-Check deckt Fehlberatungen durch Anbieter auf
Leipzig
Verbraucherzentrale berät zu Geldanlageverträgen und neuen Angeboten
Verbraucherinnen und Verbraucher, die ihre bestehenden Anlageverträge oder neue Bankangebote von der Verbraucherzentrale Sachsen prüfen lassen, können Fehler möglicherweise noch korrigieren oder besser noch vermeiden.
„Der Verbraucherzentrale bekannt gewordene aktuelle Fälle belegen, dass den Menschen in Bezug auf ihren Bedarf oft zu riskante, zu unflexible, zu teure und unrentierliche Produkte angeboten und verkauft werden“, sagt Andrea Heyer, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen.
Zertifikate, Unternehmensanleihen, aktiv gemanagte Aktienfonds, offene Immobilienfonds, fondsgebundene Lebens- und klassische Rentenversicherungen, Bausparverträge und Beteiligungen an Unternehmen sind Finanzprodukte, die wegen der Provisionen gern verkauft werden. So wohl auch im Fall einer 58-jährigen Zwickauerin. „Der Anlage-Check in der Verbraucherzentrale Sachsen deckte auf, dass 7 von 12 Produkten nicht zum Bedarf der Dame passten“, informiert Heyer. Die Risikobereitschaft und die Anlageziele der Anlegerin wurden seitens der Finanzdienstleister überwiegend missachtet und der Aufbau einer in jedem Fall wichtigen Liquiditätsrücklage offenbar übersehen.
Durch Kursverluste drohen der Frau bei dem von ihr erworbenen Zertifikat, einer weiteren Anleihe und einer Immobilienfondsanlage erhebliche finanzielle Verluste. Zudem besteht derzeit teilweise kein Zugang zum Vermögen. Hintergrund dafür ist, das in offene Immobilienfonds investiert wurde, deren Rücknahme ausgesetzt ist. Das alles wirkt sich für die Verbraucherin besonders negativ aus, da sie das Geld nicht nur für ihre Altersvorsorge vorgesehen, sondern für 2014 notwendige Baumaßnahmen am eigenen Haus geplant hat. „In der persönlichen Beratung der Verbraucherzentrale Sachsen wurde mit ihr gemeinsam erörtert, welche Produkte besser zu ihr passen und welche Möglichkeiten bestehen, sich von den nicht bedarfsgerechten Produkten zu lösen“, sagt Heyer. Doch es wird auch deutlich, dass es viel besser ist, sich vor Vertragsabschluss anbieterunabhängig beraten zu lassen. So konnte in einem anderen Fall einer 55-jährigen Anlegerin erläutert werden, dass der Allianz SchatzBrief Klassik nicht mit den früheren Bundesschatzbriefen vergleichbar ist. Vielmehr handelte es sich bei dem konkreten Angebot um eine unrentierliche, wenig flexible klassische Rentenversicherung.
Am 5. November 2013 in der Zeit von 10 bis 12 Uhr beantwortet Andrea Heyer im Zusammenhang mit dem Weltspartag bei mdr 1 Radio Sachsen allgemeine Hörerfragen zum Thema Geldanlage und Altersvorsorge. Ein persönlicher Beratungstermin für einen Anlagecheck kann montags bis freitags zwischen 9 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 0341 6962929 oder vor Ort in den Beratungseinrichtungen vereinbart werden.