Dresden

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Pressemitteilung Sächsisches Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft

Gefahr von Restloch Heide V wird entschärft


Kupfer begrüßt Start der Wasserüberleitung in Restloch Heide VI

Umweltminister Frank Kupfer begrüßt, dass heute (3. September 2013) die Wasserüberleitung aus dem Restloch Heide V in das Restloch Heide VI in Lauta (Landkreis Bautzen) begonnen hat. „Ich bin froh, dass damit jetzt die akuten Gefahren, die vom Restloch V und von dem Trenndamm ausgehen, verringert werden“, sagt der Minister. „Durch die Absenkung des Wasserspiegels im Restloch Heide V wird ein weitgehender Ausgleich der Wasserspiegel in beiden benachbarten Restlöchern erreicht.

Umweltminister Frank Kupfer

Dadurch reduziert sich die Gefahr des Dammbruchs.“ Dem Start der Wasserüberleitung war ein erfolgreicher Probebetrieb ohne Auffälligkeiten hinsichtlich der Gewässergüte vorausgegangen.

Der überwiegende Teil des Restloches Heide V liegt im Freistaat Sachsen, während der Trenndamm zwischen beiden Restlöchern selbst und das Restloch Heide VI überwiegend im Land Brandenburg liegen. Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg und das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft haben sich daher zur Durchführung der Maßnahme einvernehmlich verständigt. Dabei wurde durch beide Seiten die Notwendigkeit und Durchführung eines umfangreichen Gütemonitorings im Restloch VI und im sich anschließenden Fließgewässer erkannt. Damit können eventuell auftretende ungünstige Entwicklungen bei der Überleitung frühzeitig erkannt und gegebenenfalls notwendige Gegenmaßnahmen umgehend eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang erhalten das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg sowie das Umweltamt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz einen Zugang zum Onlinemonitoring des Maßnahmeträgers. Die vom Sächsischen Oberbergamt gegenüber der Gesellschaft zur Entwicklung und Sanierung von Altstandorten mbH (GESA) als Eigentümerin der Flurstücke angeordnete Maßnahme wurde dringend erforderlich, um der Gefahr eines Bruches des Trenndamms zwischen beiden Restlöchern zu begegnen. Der Wasserstand im Restloch Heide V war in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen, so dass zunehmend eine sogenannte Setzungsfließgefahr (Bodenverflüssigung) besteht. Eine Gesamtbewertung aller bisherigen Standsicherheitsuntersuchungen kam zu dem Schluss, dass der Trenndamm und die angrenzende Böschungen nicht standsicher sind. Bei einem Bruch des Trenndammes würden neben dem Oberflächenwasser auch Rotschlämme in den nördlichen Abschnitt des Restloches Heide VI gelangen, dadurch das Gewässer verunreinigen und darüber hinaus weitere Schutzgüter auf Brandenburger Seite schädigen.

Im Vorfeld der Wasserüberleitung wurde durch einen Gutachter prognostiziert, dass durch die Überleitung des Wassers weder eine Verschlechterung der Wasserqualität in Heide VI noch eine Verschlechterung der Wasserqualität im sich anschließenden Grenzgraben zu befürchten ist. Die Einhaltung dieser Prognose wird mit dem Gütemonitoring behördlicherseits im Freistaat Sachsen und in Brandenburg überwacht. Die beiden Bergbehörden stimmen derzeit auch ab, wie die in Brandenburg betroffenen Bürger und Kommunen über die Monitoringergebnisse informiert werden sollen.

Hintergrund:

Das Restloch Heide V ist Bestandteil des Ökologischen Großprojektes Lautawerk, in dem seit 1994 umfangreiche Maßnahmen zur Altlastensanierung vorgenommen werden. Die großindustrielle Produktion im einstmals größten Aluminiumwerk Europas hatte die Region seit dem 1. Weltkrieg geprägt. Teerteiche mit 40 000 Kubikmeter Teerrückständen und etwa 120 000 Kubikmetern belastetem Bauschutt und Boden mussten beseitigt werden. Das sich an das ehemalige Werksgelände anschließende Feuchtgebiet mit oberflächennahem Grundwasser, die so genannte „Blaue Donau“, war durch teerölhaltige Schadstoffe verunreinigt und wurde durch eine Drainage gefasst, sowie das Grundwasser kontinuierlich in einer Wasserbehandlungsanlage gereinigt. Als letzte große Altlast im Ökologischen Großprojekt ist nunmehr das Restloch Heide V abschließend und nachhaltig zu sanieren.

Parallel zur Maßnahme der Wasserüberleitung wurde mit den Untersuchungen und Planungen für eine endgültige Sicherung des Trenndammes und der betroffenen Böschungen begonnen. Mit der Planung und dem Bau eines zusätzlichen Sicherungsdamms zur Böschungssicherung im Restloch Heide VI wurde durch die dafür verantwortliche Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) bereits begonnen. Damit werden auch die Voraussetzungen für die Ertüchtigung des Trenndammes selbst geschaffen.

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